Freitag, 29. Juli 2016

Norwegen – Skien und Rauland (27. bis 29. Juli)

Am Dienstag brachen wir nach dem Frühstück nach Skien auf. Unser erster Stopp war in Tvedestrand, das bekannt für seine Buchgeschäfte und Antiquariate ist. Weiter ging’s nach Gjeving, von wo wir mit dem Boot auf die autofreie Schäreninsel Lyngør übersetzten. Bevor wir unseren Zielort erreichten, machten wir noch einen Abstecher zum mondänen Risør, einem bekannten Ferienziel an der sogenannten „norwegischen Riviera“. Am Mittwoch hieß es früh aufstehen, weil bereits um zehn nach acht unser Schiff „MS Henrik Ibsen“ zur Fahrt über den Telemarken Kanal nach Lunde in Skien ablegte. Der Telemarken Kanal ist ein über 150 Jahre alter Wasserweg, der für den Holztransport genutzt worden ist. Er führt von Skien über 105 Kilometer nach Dalen. Dabei wird mit insgesamt acht Schleusenanlagen ein Höhenunterschied von 72 Metern überwunden. Zurück nahmen wir den Bus. Am Donnerstag fuhren wir mit dem Auto nochmals zum Vrangfossen, der spektakulärsten Schleusenanlage, um Fotos zu machen. Hier werden in fünf Schleusenkammern die Boote in einer Dreiviertelstunde 23 Meter hochgehoben. Bei schönstem Sonnenschein führte unser Weg weiter bis nach Rauland, das an der Südseite der Hardanger Vidda liegt. Am Nachmittag wanderten wir noch auf den Falkenuten, einem 1096 Meter hohen Berg mit herrlichem Rundblick. Um acht am Abend starteten wir eine Elchsafari mit unserem Auto. Wir waren unterwegs, die Elche aber nicht. Am nächsten Tag gelangten wir über Rjukan, einem Kriegsschauplatz des zweiten Weltkriegs, zur  größten norwegischen Stabkirche in Heddal. Am frühen Nachmittag erreichten wir unser letztes Ziel in Norwegen, die Hauptstadt Oslo.
Pauls Kommentar: In den letzten Wochen waren wir viel in der Pampa unterwegs. Wälder, Wiesen, Felsen, Bauernhöfe. Wenn die Leute – verständlicherweise würde ich sagen – aus der Gegend abhauen, bleibt alles liegen und stehen. So sieht man neben verfallenden Häusern rostende Autos und Traktoren sowie anderes landwirtschaftliches Gerät. Eigentlich überraschend in dem sonst so ordentlichen Norwegen. Na ja, mir ist’s egal, ich fahre ja wieder heim.
Tvedestrand
Gjeving
Lyngör
Am kleinen Strandbad von Lyngör 
Risör mit Marina und weißem Felsen
Kirche am Ufer des Telemarken Kanals
Die MS Victoria fährt in die
Vrangfossen Schleuse ein
Zwei Boote werden 23 Meter
nach oben gehoben
Paul beobachtet auch das Geschehen
Birkenwäldchen auf dem Weg zum Falkenuten
Wollgraswiese
Blick vom Falkenuten
Stabkirche von Heddal

Dienstag, 26. Juli 2016

Norwegen – Kristiansand und Arendal (22. bis 25. Juli)

Am Freitag fuhren wir nach dem Frühstück nach Kristiansand. Wir suchten zunächst einen alten Pfarrhof auf, der aber noch geschlossen hatte. Mehr Glück hatten wir in Varhaug mit dem gamle kirkegard, einem der ältesten Friedhöfe in Süd-Norwegen. Unsere Fahrt führte nun von der flachen Küste wieder hinein in die hügelige Felslandschaft, die uns an Killarney am Huron Lake in Kanada erinnerte.  Danach hielten wir bei Helleren, wo unter einem zehn Meter überhängenden Felsen zwei kleine bis 1920 bewohnte Holzhütten zu sehen sind. Nicht entgehen ließen wir uns den südlichsten Punkt Norwegens, den Leuchtturm von Lindesnes, der über 2500 Kilometer vom Nordkap entfernt ist. Schließlich erreichten wir am Abend Kristiansand,  die fünftgrößte Stadt Norwegens mit fast 89.000 Einwohnern. Am Samstag machten wir bei herrlichem Wetter eine dreistündige Bootsfahrt durch die Schären bis Lillesand. Am Sonntag ging’s bei warmem, sonnigem Wetter nach Grimstad, wo wir eine interessante und lustige Führung im kleinen Ibsen-Museum mitmachten. Am frühen Nachmittag erreichten wir Arendal. Der hübsche Ort wird bei schönem Wetter von vielen Booten angefahren und so war im Hafen einiges los. Der Montag bescherte uns leider schlechtes Wetter. Daher spazierten wir nur zu einem Aussichtspunkt über Arendal und ließen ansonsten die Seele baumeln.
Pauls Kommentar: Im Führer habe ich gelesen, dass die Norweger leidenschaftlich gerne viel starken, schwarzen Kaffee trinken. Da würde manchem Brasilianer das Herz zu flattern beginnen. Laut Führer. Dazu mache ich natürlich gleich einen Selbstversuch. Ich habe jetzt zehn Tassen getrunken, aber ich spüre keine erhöhte Herztä…chrrrrrrr.  
Der gamle kirkegard
Auf dem Weg nach Kristiansand
Felslandschaft bei Egersund
Fast wie in Kanada 
Helleren
Lindesnes
Am Hafen von Kristiansand
Die Schärenfahrt nach Lillesand
Grimstad
Die Apotheke, in der Henrik Ibsen arbeitete
Am Hafen von Arendal
Arendal an der Küste des Skagerrak

Donnerstag, 21. Juli 2016

Norwegen – Ölstadt Stavanger (19. bis 21. Juli)

Wir verließen Bergen bei strömendem Regen. Für die 210 Kilometer brauchten wir fünf Stunden, weil wir zweimal eine Fähre nehmen mussten. Da es in Stavanger zu regnen aufgehört hatte, konnten wir uns noch die Altstadt und den Hafen ansehen, und bei der Information Auskünfte für die Wanderungen in den nächsten Tagen einholen. Am Mittwoch ging‘s über Sandnes und Byrkjedal Richtung Lysebotn. Am Parkplatz des Øygardstøl (=Adlernest) starteten wir unsere Wanderung zum Skerjag, einem fünf Kubikmeter großen Stein, der in einer Felsspalte 1000 Meter über dem Lysefjord eingeklemmt ist. Über steile, glatte Felsen, gesichert durch Ketten brauchten wir fünf Stunden für die anstrengende Wanderung. Belohnt wurden wir durch einen fantastischen Ausblick in den 40 Kilometer langen Lysefjord. Und das bei strahlendem Sonnenschein, womit wir bis jetzt nicht zu verwöhnt worden sind. Allerdings waren wir da oben nicht alleine. Unsere zweite Wanderung am Donnerstag führte uns zum bekannten Preikestolen. Wir starteten schon um halb acht mit der Fähre von Stavanger nach Tau und kamen am Ausgangspunkt um halb neun an. Nach eineinhalb Stunden über zum Teil mit Stufen und Holzplanken angelegtem Pfad erreichten wir den Preikestolen. Über den Felsblock wehte ein starker Wind, der nicht gerade zum Verweilen einlud. Deshalb machten wir nur ein paar Fotos und marschierten zurück zum Auto. Auf dem Rückweg kamen uns dann in Kolonnen sehr viele Wanderer entgegen. Der Preikestolen gehört nämlich zu den beliebtesten Attraktionen Norwegens.
Pauls Kommentar: Der pure Wahnsinn! Beim Kjerag geht es 1000 Meter in freiem Fall in die Tiefe und beim Preikestolen immerhin noch 600 Meter. Und dann setzen sich diese verrückten Norweger an die Kante, um Fotos zu machen. Und das ohne Flügel. Meine beiden Mitreisenden hatten nach einem Blick in die Tiefe die gleiche Gesichtsfarbe wie mein Federkleid. Echter Partnerlook. 
Am Hafen von Stavanger
Das übliche Kreuzfahrtschiff, diesmal mit Markt
Die Altstadt von Stavanger
Bunte Häuser im Einkaufsviertel
Auf der Fahrt zum Kjerag
Brautpaar in luftiger Höhe
Der bekannte Felsblock
Blick in den Lysefjord
Auf der Rückfahrt am Lysevegen
Paul macht Rast
Blick vom Preikestolen auf den Lysefjord
Heftiger Wind - die Frisur hält?
Die Kanzel des Preikestolen
Der Tjödnane See
Dunkle Wolken über dem Lysefjord
Blick auf die Schären vor Stavanger

Montag, 18. Juli 2016

Norwegen – Bergen (16. bis 18. Juli)

Auf unserem Weg von Utne nach Bergen ging‘s nach Jondal, von wo die Fähre nach Torvikbygd ablegte. Einen Fotostopp machten wir am Steindalsfossen, einem Wasserfall hinter dem man durchgehen konnte. Bei zum Teil strömendem Regen erreichten wir am frühen Nachmittag Bergen. Bergen, auch heimliche Hauptstadt Norwegens genannt, hat fast 280.000 Einwohner und ist somit die zweitgrößte Stadt Norwegens.Vor dem Abendessen machten wir einen kurzen Spaziergang im Hafenviertel. Am Sonntag regnete es noch immer und wir beschlossen, das Aquarium in Bergen zu besuchen. Diese Idee hatten einige andere Leute mit ihren Kindern auch. Später ließ der Regen nach, daher wollten wir den Dom und die Korskirken besichtigen, beide waren aber wegen Renovierung geschlossen. Also bummelten wir ein bisschen durch die Souvenirläden. Am Montag besserte sich endlich das Wetter und wir konnten uns das alte Hanseviertel Bryggen näher ansehen. Über den Fischmarkt spazierten wir zum gepflegten Park mit dem Teich Lille Lungegårdsvannet. Danach stiegen wir hinauf zur Johanneskirche, deren Inneres uns mit seinem Holzdachstuhl sehr beeindruckte. Endlich ließ das Wetter auch die Fahrt mit der Fløyenbahn auf den Fløyen, dem Hausberg Bergens, zu. Von dort oben hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Stadt und die nähere Umgebung. Hinunter ging es dann zu Fuß.
Pauls Kommentar: Gut, dass es in Norwegen jetzt elektrisches Licht gibt, denn jedes historische Gebäude und jede Stadt scheint mindestens ein- bis zweimal abgebrannt zu sein. Mir wird immer ganz flau im Magen, wenn die beim Abendessen Kerzen am Tisch anzuzünden beginnen. Dann schaue ich mich ganz unauffällig nach einem Feuerlöscher um. 
Heringe im Aquarium in Bergen
Das Hanseviertel Bryggen
Zwischen den Handelshäusern in Bryggen
Königskrabben am Fischmarkt
Auf dem Floyen
Blick auf Bergen
Kreuzfahrtschiffe haben angelegt
Am Hafen 

Sonntag, 17. Juli 2016

Norwegen – Lofthus und Utne (13. bis 15. Juli)

Am Mittwoch besuchten wir das Natursenteret in Øvre Eidfjord und sahen einen beeindruckenden Film über die Hardanger Vidda und den Hardanger Fjord. Auf unserer Weiterfahrt kamen wir an der Hardangerbrücke vorbei, die sich seit 2013 über den Fjord spannt. Danach fuhren wir den schönen Sørfjorden und seinen Obstgärten entlang und an Odda, einem Industriestandort, vorbei bis zum bekannten Låtefoss. Schließlich ging es zurück nach Lofthus, wo wir das historische Hotel Ullensvang bezogen. Am nächsten Tag machten wir eine wunderbare Wanderung. Sie führte uns hinein in das Husedalen. Über einen steilen und rutschigen Steig arbeiteten wir uns nach oben. Vier tolle Wasserfälle, die sich nacheinander von der Hardanger Vidda  stürzen, waren die Belohnung für die Mühe. Am Donnerstagvormittag besuchten wir bei Eidfjord die Kjeåsen Bauernhöfe, die hoch über dem Fjord liegen und bis 2011 nicht mit dem Auto erreichbar waren. Danach nahmen wir in Kinsarvik die Fähre nach Utne. Hier nächtigten wir im reizenden, historischen Utne Hotel. Am Nachmittag unternahmen wir eine kurze, aber schöne Wanderung  vom 17 Kilometer entfernten Herand aus.
Pauls Kommentar: Das war ein Reinfall mit den Trollen! Da war ich im kalten Berg, im kalten Wald, im kalten Wasser, überall kalt. Und von wegen alles tun dürfen. Als Trolllehrling im Federkleid hat man’s nicht leicht. Ständig soll man die anderen bedienen.
Ich sagte also zu den Trollen: 
„Ich tu mich jetzt verrollen.“ 
Eidfjord
Der Latefoss
Der Nyastölfossen
Abbruchkante des Nykkjesoyfossen 
Das Plateau beim dritten Wasserfall
Sonnenschein auf dem Rückweg, der Nykkjesoyfossen 
Auf dem Rückweg am Nyastölfossen vorbei
Die romanische Kirche in Kinsarvik
Der Sörfjorden in Richtung Folgefonna Gletscher